Sonntag, 2. Februar 2014

Norwegen Teil II: von Höhen und Winden

Es ist 10:00 Uhr, was bedeutet es ist Zeit zum Aufstehen. Schnell duschen, frühstücken, fertig machen und dann geht's los.. Die Frage ist bloß mit was. 
Meine Umgebung ist wahnsinnig schön und fremd für mich und deswegen will ich so viel wie möglich in mich aufnehmen. Es besteht nur ein großes Problem. Ich besitze kein Auto und das bedeutet, dass ich auf Bus, Fähre oder Taxi angewiesen bin. Die Fährverbindungen sind nur gering verfügbar und überteuert, das selbe gilt auch für den Bus, der zwar etwas günstiger ist, dafür aber auch nicht regelmäßig fährt. Das Taxi kommt nach meiner ersten Fahrt sowieso nicht mehr in Frage und so habe ich wenige Chancen etwas Neues und Tolles zu entdecken. "Blöd", denke ich mir. Es soll hier in der Nähe eine tolle Insel geben auf der Hunderte von Vögeln leben sollen (unter anderem auch Papageientaucher), die ich aber nur schwer erreichen kann und schon gar nicht heute an einem Sonntag. Was sonst? Hareid eine andere Insel ganz in der Nähe, der Preis wird wohl um die 12€ liegen und somit noch machbar, doch um auf einen der Berge zu klettern brauche ich Zeit und muss vor allem erst noch weit in die Insel reingehen und es wird ja schnell dunkel.
Ein anderer Plan wäre eine Busfahrt zu einem der angeblichen tollsten Fjörde Norwegens, der nach zwei Stunden Busfahrt zu erreichen ist und eine tolle Aussicht haben soll. Das wird sicherlich richtig, richtig teuer und aufgrund der klimatischen Gegebenheiten werde ich dort wohl nur gerade ankommen, alles kurz genießen können und dann alles im Dunkeln betrachten können.

Norwegen (und ich spreche damit jetzt von der Region rund um Ålesund) hat ein Problem und das sind die fehlenden Fußwege. Da das hier mehr oder weniger eine Inselgruppe ist, ist alles entweder mit Tunneln, Brücken oder Fährenverkehr verbunden. Auf den wenigen Brücken sind die Spuren aber nur so schmal, dass man als Passant keine Chance hat dort lang zu gehen. Und so ist man auf das Auto angewiesen. Das habe ich leider nicht und so kann ich noch nicht mal auf die zwei nebenan liegenden Inseln Giske und Godøya. Schade eigentlich, denn war eigentlich mein Plan für diesen Tag

Aber nagut, ich werde mal in die Hotelrezeption gehen und mich dort nach Möglichkeiten erkunden um die anderen Inseln zu erreichen.
Also gehe ich durch den Supermarkt, erreiche das Hotelzimmer und.. wieder keiner da. Dabei sollten die doch auf haben. Auf den Schild steht übrigens noch geschrieben, dass man folgende Nummer wählen soll um mit einem Personal zu sprechen. Toll! Ich habe doch kein Handy oder Telefon um hier jemanden anzurufen und somit ist auch diese Chance vertan. 
Was nun? Ich schnappe mir meine Sachen und entscheide mich einfach eine Insel Rundtour zu machen, immerhin gibt es hier ja auch einen recht großen Hügel.

Und so laufe ich mehr oder weniger ohne einen Plan auf der Insel entlang. Bunte Häuser, ein Fußballplatz am Meer und dann eine Mooslandschaft liegen auf meinem Weg und ich bin eigentlich ganz beeindruckt von "meiner" Insel. 






 
  Dem Pfad folgend, der um die ganze Insel führen soll komme ich nun zu einer Art Abzweigung, die zu einer Höhle führt, in der angeblich die Höhlenmenschen gelebt haben sollen. Also nichts wie los!




Das sieht ja ganz idyllisch aus.. abgesehen von den ganzen Graffitis und dem Holzgeländer nebenan. Für den Anfang ist das ja garnicht schlecht, aber wie auch immer, der Tag ist noch jung und ich will noch mehr sehen! 
Zurück auf dem Pfad angelangt und mit nassen Füßen, dank Moos- und Matschwegen watschel ich nun weiter und befinde mich in einen netten Nadelwald. Tja, und jetzt stehe ich an einer Kreuzung. Folge ich dem Weg um die Insel, dem Wanderpfad um auf die Spitze des Hügelberges zu gelangen oder begebe ich mich auf die nächste Insel. Die Entscheidung ist glasklar für mich.. ich will den Berg erklimmen. Okay, das klingt nach mehr als es in Wirklichkeit ist, da ich mir einfach nicht sicher bin, ob man DAS noch als Hügel bezeichnen kann oder schon als Berg. Ich finde keins von beiden passt. Ein Hügel ist kleiner und für einen Berg reicht mir die Höhe noch nicht aus. Aber naja ich mach mich mal auf den Weg







Ganze 40 Minuten hat das gedauert und nun bin ich oben und was soll ich sagen.. es weht ne ganz schöne Brise hier. Die Aussicht ist übrigens auch nicht schlecht!



 Oh Mist! Ich habe den frühen Sonnentuntergang vergessen. Da ich dank des Hinwegs  nur zu gut weiß, wie sehr man hier aufpassen muss wo man hintritt werde ich mich jetzt schnellst möglich nach unten begeben! Herunter will ich die andere Seite des Hügelbergs nehmen und tja.. die ist echt steil und felsig! Konzentration ist gefragt und deswegen werde ich kein einziges Bild machen, da ich zudem auch noch unter Zeitdruck stehe! Die Felsen herunter gestiegen befinde ich mich nun in einem Wald.. und ich sehe nichts. Zum Glück habe ich aber eine Taschenlampe an meinem Schlüssel und so suche ich mir meinen Weg nach draußen.

Haha, und dann komme ich genau an der Stelle heraus in der der Supermarkt liegt! Perfekt, ich muss sowieso noch einkaufen. Mit möglichst günstigen Einkäufen, komme ich nach gut sechs Stunden wandern endlich in meinem Haus an und erhole mich.


So, und nun bricht der nächste und letzte Tag in Norwegen an. Ich habe wieder einmal keinen Plan was ich machen will und so entscheide ich mich wieder nach Ålesund zu fahren. Von meinem Hotel und deren freundlichen Angestellten verabschiedet (die ich nun auch mal gesehen habe), sitze ich mit meinem Koffer im Bus und fahre in die Stadt.

Mein Plan? E
in Museum, in dem die Geschichte
Ålesunds erklärt wird. Vielleicht dann noch ein bisschen in die Geschäfte gehen und in einem Restaurant essen gehen! Äußerst spannend also! Naja wie auch immer, das mit dem Bummeln ist erledigt, das Essen auch! Sehr, sehr... SEHR teuer und jetzt will ich zu dem Museum gehen.


Ålesund ist schön! Das muss man einfach sagen! Bunt, modern, umgeben von Bergen und dem Meer. Jetzt aber zu dem Museum, dass einfach mal zu ist! Tja und so muss ich umplanen. Da mein Flieger heute Nacht ist kann ich jetzt auch nicht mehr großartig irgendwo hingehen kann.
Entscheidungen müssen getroffen werden und so beschließe ich mich zu dem Flughafen zu fahren.
 

Alles kurz zusammen gefasst: ich komme an, bereite mich für den Check-In vor und sehe, dass mein Flug mehr als zwei Stundenverspätung hat.. Jihaa! Warten ist das einzige was ich machen kann. "Ich hoffe es liegt nur an den Wetterbedingungen.", ist die einzige Begründung, die mir von dem Personal gegeben wird. Nicht gerade aufmunternd und nun muss ich warten und beschäftige mich damit zu lesen, mich nach dem kostenlosen Internetzugriff zu erkunden und letztendlich mich mit einem Briten zu unterhalten, dessen Frau hier lebt und er aufgrund der Arbeit immer hin und her pendelt. "Das letzte Mal hatte ich einen ganzen Tag Verspätung also stell' dich schonmal drauf ein", so mein neu gewonnener Freund. Achja.. aber trotzdem habe ich Glück, denn der Flug hat "nur" zwei Stunden Verspätung und ich fliege nun wieder zurück in meine zweite Heimat!
Jetzt nur nach Orpington und nach 3 1/2 Stunden Fahrt mit allmöglichen Verkehrsmitteln komme ich dann total fertig um vier Uhr nachts an und schlafe!


Alles zusammen gefasst kann ich nur sagen, dass ich den Ort liebe! Die Landschaft ist einfach nur genial, die Leute sind sehr freundlich. Aber beim nächsten Mal, werde ich mir ein Auto mieten müssen, sonst kann man einfach nicht die komplette Vielfalt Norwegens und Flexibilität genießen! Sich einen Plan anlegen kann vielleicht auch nicht schaden, besonders wenn man ohne Auto ist, aber was soll's ich hatte meinen Spaß! Das Norwegen, sowie ganz Skandinavien überteuert ist ist ja wohl allgemein bekannt, also muss ich dazu nichts mehr sagen.
Ich freue mich einfach nur spontan diesen Kurztrip gemacht zu haben und ich gucke schon voller Vorfreude in die Zukunft!

Mehr Informationen dazu gibt es bald!!


Bericht "Norwegen" Ende.

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