"Das Land in dem Kühe im Winter auf Matratzen schlafen." Tja, das sind die ersten Sätze, die ich über Norwegen lese als ich im Flieger nach Ålesund sitze. Ich habe die Reise relativ spontan gebucht, da ich im Winter nochmal richtig kalte Temperaturen, viel Schnee, Berge, eventuell Polarlichter, Meer und eine andere Kultur haben wollte. So buchte ich vor gut 3 Wochen meinen Kurzurlaub in die norwegische Kleinstadt Ålesund. Was ich vorher über diese wusste? Garnichts.. ich habe vorher noch nie etwas von ihr gehört und wollte mir ohne Vorkenntnisse selbst einen Eindruck verschaffen.Tja, und jetzt bin ich auf dem besten Weg dahin!
Es ist Freitag Nacht und ich muss auf den schnellsten Wege auf die benachbarte Insel Valderøya um noch den Check-In bei meinem Hotel zu machen. Eine Stunde Zeit und zwei Möglichkeiten: Bus oder Taxi. Taxi war letztendlich doch die einzige Lösung und so fahre ich mit einem leicht verwirrten Mann durch die Gegend. "Gesprächig ist er nicht gerade", denke ich mir und dann erreichen wir nach mehreren Umwegen auch das Hotel. Zu seiner Entschuldigung sagte er nur er sei hier noch nie gewesen. Ob ich ihm das glaube ist eine andere Frage, jedoch ist mir das recht egal und trotz bitterem Hintergedankens um gute 24€ für gerade mal 5,4km, habe ich ein Lächeln auf dem Gesicht, denn ich bin angekommen!
Mein Hotel ist für Norwegens Verhältnisse recht günstig. Es ist eigentlich ja auch ein Motel, welches abgesondert von dem Hotel liegt. Auf diesem steht geschrieben, dass ich mich an die Rezeption in dem Hotel wenden solle um meine Schlüssel zu bekommen und so begebe ich mich auf die Suche. Die Hoteleingangstür im ersten Stock ist über Nacht verschlossen. Doch man gibt ja nicht so leicht auf, was bedeutet, dass ich erst jede Möglichkeit ausprobieren werde. Und tadaa.. da ist ja auch ein Pfeil mit der Aufschrift Hotel, die nach unten verweißt. Der Wegweisung folgend komme ich nun in einem Raum an, der außer einem Wartezimmer und einem Supermarkt nichts anderen zu sein haben scheint. Verwirrt gucke ich mich um und entdecke einen anderen Pfeil, der in Richtung Supermarkt verweist. Das ist allerdings sehr merkwürdig, denke ich mir. Aber naja, auf zum Supermarkt, ich brauche ja eh noch ein, zwei Sachen. Auf meinem Weg finde ich nun endlich den richtigen Weg zur Rezeption, der per Fahrstuhl erfolgt et voilá ich bin angekommen! Zack, das nächste Problem.. es ist keiner da und das Schild auf dem Tresen sagt an, dass diese nur bis 18 Uhr geöffnet ist. Natoll! Wieder mal alles umsonst. Aber nein, da liegt ja ein Brief, der mit Jan F. und Motel Nr. 2 meinen Schlüssel in sich trägt! Man kann sagen, dass das ziemlich leichtsinnig war, aber ich bin einfach nur mega erleichtert und froh! Zum Zimmer hopsend, öffne ich die Tür, erkunde meine neue Umgebung, packe meine Sachen aus und bereite mich auf dem kommenden Tag vor!
Nebenbei sitze ich in Decke eingehüllt in meinem Bett und verfolge die Wettervorhersagen für meine Region, da es unter anderem mein Ziel ist Polarlichter zu sehen. Also auf allen möglichen Seiten gucken und schauen, wann die besten Vorraussichten sind. Tja, und dann sagt mir diese Seite, dass gerade heute Nacht die einzige Chance während meines Aufenthalts sei die Polarlichter zu sehen. Ich nun wie ein Kind mit großen Augen sitze vor meinem Fenster und warte auf irgendein Zeichen. Aber da ist einfach nichts. Ich warte nun noch ein bis zwei Stunden sag ich mir, was ich dann auch tue. Todmüde und mehr als enttäuscht lege ich mich nun ins Bett und schlafe ein.
Der nächste Tag bricht ein und ich wache wie geplant um 7:50 auf, da ich ja noch viel erleben will solange die Sonne scheint. Und da ist ja auch schon das erste Problem.. wo ist die Sonne? Es ist total dunkel und dank des Wartens will ich einfach nur schlafen. Also lege ich mich noch für fünf Minuten ins Bett. Aus fünf werden zehn, aus zehn werden 20, gefolgt von 40 und letztendlich stehe ich um 9:40 Uhr auf. Und tadaah da ist sie ja. Die Sonne scheint gerade auf zugehen.. oder eher gesagt wieder unter zu gehen. An diesem Sonnenstand wird sich wohl nichts mehr ändern und ich bereite mich mit einem schlechten Gewissen auf den Tag vor, packe meine Sachen und dann geht's los!
Da ich mich vorher um nichts gekümmert habe und alles selbst erleben wollte habe ich mich auch nicht sonderlich darüber schlau gemacht, wie man die Insel auf der Ålesund liegt erreicht. Ich weiß nur, dass es irgendwo eine Fähre geben soll oder eine Buslinie, die mich wohl kostengünstiger auf die andere Seite bringen wird. Aber nein, es ist der erste Tag und ich will nicht im Bus sitzen und alles an mir vorbei rauschen sehen.
Schritt für Schritt komme ich nun näher an mein Ziel und bewundere die wunderbare Berglandschaft. Berge und Hügel überall wo man hingucken kann. Wo ich herkomme ist alles flach und so staune ich nur so vor mich hin.
Je mehr ich gehe desto mehr fühle ich Sympathie für Valderøya, ein sehr kleiner Ort, aber der Hafen und die Berge ringsherum faszinieren mich immens!
"Muss ich dahin.. oder vielleicht nach dort?!" So in etwas war das Suchen nach dem Hafen. Nichts ausgeschildert, kein Hinweis, nichts! Wofür denn auch, jeder der hier wohnt kennt sich hier bestens aus und braucht keine Schilderung. Touristen sind hier zum Glück auch nicht viele, was ja vielleicht auch an der Jahreszeit liegen kann. Nun gut wie man an der Tafel (Bild oben) sehen kann habe ich noch über eine Stunde Zeit bis die nächste Fähre kommt, da ich haarscharf die letzte Fähre verpasst habe. Also wird der nächste Supermarkt angesteuert um etwas zum Frühstück zu kaufen und so begebe ich mich auf meinem Weg, finde nebenbei noch das Rathaus, die Schule und ähnliches. Um die Ecke gebogen erblicke ich ein großes, gelbes Schild, welches auf eine Supermarktkette hinweist deren Öffnungszeiten mit fetten, schwarzen Buchstaben geschrieben stehen. Ich kann mich so glücklich schätzen, da dieser auch am Sonntag von 11-23 Uhr geöffnet hat. Das ist genial, nun kann ich mir irgendwas für morgen (Sonntag) kaufen und muss nicht in ein überteuertes Restaurant.
Natürliche lasse ich mir keine Chance entgehen Fotos von so gut wie allem zu machen und ich komme immer noch nicht aus dem Staunen heraus, dass ich wirklich hier bin.
Plötzlich höre ich eine laute und tiefe Sirene, die nur von einem Boot herkommen kann und ich denke mir nur "Oh Scheiße, nicht schon wieder". Vollgestopft mit überaus leckeren Bøllern (norwegischen Brötchen) und Granny Smith Äpfeln watschel ich nun meinen Weg zurück und stelle fest, dass nirgendswo auch nur ein Zeichen eines Boots ist. Aber nun gut, wenn ich schon einmal hier bin, dann gehe ich einfach ein bisschen am Wasser entlang.
Kurz gefasst war es nun 12:45 Uhr und die Fähre ist angekommen und ich steige auf. Rund 10 Minuten dauert der Trip und ich stelle fest, dass ich das "norwegische" Verhalten sehr schätze. Was ich damit meine (und ich bin mir auch nicht sicher, ob es einfach nur Zufall ist oder wirklich etwas typisch norwegisches) ist, dass man nicht sofort am Anfang dazu gezwungen wird zu zahlen, sondern man sich selbst dazu entscheidet wann man bezahlen möchte. Dazu geht man dann einfach auf ein Personal zu und sagt, dass man gerne zahlen möchte. Das Gleiche gilt auch für mein Motel.
Der Hafen Ålesunds rückt näher, meine Kamera vorsichtshalber in meiner rechten Hand und dann sind wir da.
Wunderschöne Gebäude, eine tolle Aussicht auf's Wasser und die Berge und ich streife durch die Straßen, stets mit meiner Kamera und durchstöber somit Ålesund.
Ålesund ist echt wunderschön, aber nach ein, zwei Stunden hat man dann auch alles interessant-ausschauende gesehen (dachte ich zumindest) und so muss ich meiner Aufmerksamkeit etwas anderem widmen und zack! Schon auch etwas Aufregendes gefunden.
Eine Aussichtsplattform, die sich auf einem Hügel hinter Ålesund befindet. Perfekt! Mit neuer Euphorie begebe ich mich auf die Suche nach den Treppen und gehe immer weiter aus dem Zentrum heraus. Nach vielen Sackgassen entscheide ich mich umzukehren, da nirgendswo auch nur eine Art Treppe oder ein Pfad zu sein scheint, der mich nach oben bringt. Wieder in der "City" angekommen gebe ich mich statt der Aussichtsplattform mit dem kleinen Stadtpark zufrieden und begutachte ein paar in den Berg eingelassene Höhlen und was ich seh ich da..
Ein Wegweiser nach oben und natürlich werde ich nichts anderes tun als diesen 418 Stufen zu folgen! Anstrengend ist es schon ein bisschen, aber es lohnt sich umso mehr. Mit jeder neuen Stufe steigt auch gleichzeitig meine Vorfreude und ich kann es kaum erwarten endich anzukommen.
Nach gut 20 Minuten ist der Pfad dann auch geschafft und ich geselle mich unauffällig zu den anderen Touristen, die sich mit ihren Handys auf dem Balkon photographieren oder einfach nur die Aussicht genießen. Zu erst schließe ich mich der zweiten Kategorie von Touristen an und freue mich einfach nur an der Aussicht. Doch das Leben ist ja kein Ponyhof also ran an die Arbeit und Photos knippsen!
Unglaublich! Ich kann es nicht anders beschreiben! Ich genieße diesen Augenblick, muss mich aber dennoch dazu zwingen wieder herunter zu gehen, da es langsam dunkel wird. So husche ich gelassen und ohne Sorgen runter und begebe mich auf dem Weg zu der Fähre um nach zu gucken wann denn die nächste Abfahrt ist und muss feststellen.. dass ich sie natürlich wieder um fünf Minuten verpasst habe. Also entweder zwei Stunden warten oder nach Bussen Ausschau halten. Ich entscheide mich für Numero 2 und nehme den erst besten Bus Richtung Valderøya. Dieser ist auch wesentlich preisgünstiger, kostet 3,70€ anstatt der 6€ für die Fähre und bringt mich direkt vor mein Hotel.
Tja, und dann passiert auch nicht mehr soviel.. ich kaufe noch schnell etwas zu essen, schaue einen netten Film, mach' mich bettfertig und plane nebenbei verzweifelt, was ich am kommenden Tag machen werde.
Der erste richtige Tag in Norwegen war auf jeden Fall aufregend, recht teuer und macht Lust auf mehr! Und zum Glück wird noch mehr kommen. Also ab ins Bett und sehen was der nächste Tag mit sich bringt!
Natürliche lasse ich mir keine Chance entgehen Fotos von so gut wie allem zu machen und ich komme immer noch nicht aus dem Staunen heraus, dass ich wirklich hier bin.
Plötzlich höre ich eine laute und tiefe Sirene, die nur von einem Boot herkommen kann und ich denke mir nur "Oh Scheiße, nicht schon wieder". Vollgestopft mit überaus leckeren Bøllern (norwegischen Brötchen) und Granny Smith Äpfeln watschel ich nun meinen Weg zurück und stelle fest, dass nirgendswo auch nur ein Zeichen eines Boots ist. Aber nun gut, wenn ich schon einmal hier bin, dann gehe ich einfach ein bisschen am Wasser entlang.
Kurz gefasst war es nun 12:45 Uhr und die Fähre ist angekommen und ich steige auf. Rund 10 Minuten dauert der Trip und ich stelle fest, dass ich das "norwegische" Verhalten sehr schätze. Was ich damit meine (und ich bin mir auch nicht sicher, ob es einfach nur Zufall ist oder wirklich etwas typisch norwegisches) ist, dass man nicht sofort am Anfang dazu gezwungen wird zu zahlen, sondern man sich selbst dazu entscheidet wann man bezahlen möchte. Dazu geht man dann einfach auf ein Personal zu und sagt, dass man gerne zahlen möchte. Das Gleiche gilt auch für mein Motel.
Der Hafen Ålesunds rückt näher, meine Kamera vorsichtshalber in meiner rechten Hand und dann sind wir da.
Wunderschöne Gebäude, eine tolle Aussicht auf's Wasser und die Berge und ich streife durch die Straßen, stets mit meiner Kamera und durchstöber somit Ålesund.
Ålesund ist echt wunderschön, aber nach ein, zwei Stunden hat man dann auch alles interessant-ausschauende gesehen (dachte ich zumindest) und so muss ich meiner Aufmerksamkeit etwas anderem widmen und zack! Schon auch etwas Aufregendes gefunden.
Eine Aussichtsplattform, die sich auf einem Hügel hinter Ålesund befindet. Perfekt! Mit neuer Euphorie begebe ich mich auf die Suche nach den Treppen und gehe immer weiter aus dem Zentrum heraus. Nach vielen Sackgassen entscheide ich mich umzukehren, da nirgendswo auch nur eine Art Treppe oder ein Pfad zu sein scheint, der mich nach oben bringt. Wieder in der "City" angekommen gebe ich mich statt der Aussichtsplattform mit dem kleinen Stadtpark zufrieden und begutachte ein paar in den Berg eingelassene Höhlen und was ich seh ich da..
Ein Wegweiser nach oben und natürlich werde ich nichts anderes tun als diesen 418 Stufen zu folgen! Anstrengend ist es schon ein bisschen, aber es lohnt sich umso mehr. Mit jeder neuen Stufe steigt auch gleichzeitig meine Vorfreude und ich kann es kaum erwarten endich anzukommen.
Nach gut 20 Minuten ist der Pfad dann auch geschafft und ich geselle mich unauffällig zu den anderen Touristen, die sich mit ihren Handys auf dem Balkon photographieren oder einfach nur die Aussicht genießen. Zu erst schließe ich mich der zweiten Kategorie von Touristen an und freue mich einfach nur an der Aussicht. Doch das Leben ist ja kein Ponyhof also ran an die Arbeit und Photos knippsen!
Unglaublich! Ich kann es nicht anders beschreiben! Ich genieße diesen Augenblick, muss mich aber dennoch dazu zwingen wieder herunter zu gehen, da es langsam dunkel wird. So husche ich gelassen und ohne Sorgen runter und begebe mich auf dem Weg zu der Fähre um nach zu gucken wann denn die nächste Abfahrt ist und muss feststellen.. dass ich sie natürlich wieder um fünf Minuten verpasst habe. Also entweder zwei Stunden warten oder nach Bussen Ausschau halten. Ich entscheide mich für Numero 2 und nehme den erst besten Bus Richtung Valderøya. Dieser ist auch wesentlich preisgünstiger, kostet 3,70€ anstatt der 6€ für die Fähre und bringt mich direkt vor mein Hotel.
Tja, und dann passiert auch nicht mehr soviel.. ich kaufe noch schnell etwas zu essen, schaue einen netten Film, mach' mich bettfertig und plane nebenbei verzweifelt, was ich am kommenden Tag machen werde.
Der erste richtige Tag in Norwegen war auf jeden Fall aufregend, recht teuer und macht Lust auf mehr! Und zum Glück wird noch mehr kommen. Also ab ins Bett und sehen was der nächste Tag mit sich bringt!
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